Grußwort des DGV Präsidenten

Der Golfsport übt auf Menschen mit Behinderung eine zunehmende Anziehungskraft aus. National und international hat man mit verschiedenen Aktivitäten auf diese Tendenz reagiert. Wir freuen uns, dass das Engagement des GC Kallin zu diesem Thema nicht unbemerkt bleibt. Die Freude war groß, als dazu ein Grußwort des Präsidenten des Deutschen Golfverbandes eintraf.

Wir wollen Ihnen hier 10 Gründe nennen, warum sich die Golfclubs für das Thema der Inklusion öffnen sollten:

  • Aufgrund der demografischen Entwicklung (der „Bauch“ der Alterspyramide von ca. 45 Jahren erhöht sich in den nächsten 20 Jahren auf 65 Jahre) gewinnt das Thema Golf & Gesundheit in Zukunft verstärkt an Bedeutung. Mit Charity-Schecks ist es nicht mehr getan. Wahrnehmung, Image und Akzeptanz der Golfclubs werden auch davon abhängen, welche Leistungen die Vereine aktiv für gesundheitlich gehandicapte Menschen entwickeln und anbieten können.
  • Golf und Gesundheit, Golf für Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen werden zum Schwerpunktthema des Deutschen Golf Verbandes (DGV) und seiner Landesverbände. Presse und Öffentlichkeit, kommunale Entscheidungsträger, aber auch die Wirtschaft und Sponsoren, werden genauer beobachten, was die Clubs hier bewegen. Wer früh dabei ist, wird von den Synergieeffekten besonders profitieren.
  • ln der Sport-, Sozial- und Gesellschaftspolitik der deutschen Bundesländer wird Inklusion, also die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen ohne und mit Behinderung im Alltag, Beruf und Sport, eine zunehmende Bedeutung gewinnen. Gelungene Inklusion wird auch zum Kriterium für Zuschüsse und Fördermittel.
  • Durch mehr Offenheit, Ansprache und Angebote für gesundheitlich gehandicapte Sportler können die Vereine das Interesse von weiteren Zielgruppen und neue Mitglieder gewinnen.
  • Für die Medien ist Behindertensport und Inklusion ein interessantes Thema, das die Golfclubs verstärkt in den Fokus der lokalen und regionalen Berichterstattung bringt.
  • Das gemeinsame Golfspiel und gesellige Zusammensein von Behinderten und Nicht-Behinderten bringt neue Impulse für das Clubleben und hilft den Mitgliedern, viele Dinge des Lebens in anderem Licht zu sehen.
  • Bei notwendigen Sanierungs- und Baumaßnahmen können die Clubs eine wesentliche Verbesserung der Barrierefreiheit von vornherein einplanen und realisieren. ln puncto Inklusion sind auch neue Ideen und Improvisationskünste gefragt.
  • Durch die Benennung von geeigneten Behinderten-Beauftragten schaffen die Clubs ein neues Gestaltungsfeld mit neuen Verantwortlichkeiten. Sie profitieren vom Erfahrungsaustausch, den die Ehrenämtler untereinander entwickeln werden.
  • Gerade für Ärzte, Therapeuten, Reha-Spezialisten und medizinische Heilberufler gewinnt eine Mitgliedschaft im Golfclub neue Bedeutung. Diese Berufsgruppe ist es auch, die Ihren Patienten stärker als bisher den Golfsport als Therapie und dauerhaftes Reha-Pregramm empfiehlt und diese so zu potentiellen Mitgliedern macht.
  • Durch die Schaffung von Behindertengruppen in den Golfclubs, spezielle Ausrichtung der Trainingsangebote von Pros/Proetten und vertrauenswürdige Zielgruppen-Ansprache werden sich Menschen angesprochen fühlen, die bisher noch Vorbehalte oder Schwellenängste gegenüber den Golfclubs hatten.

Quelle: Autor Fritz Bräuninger, Mitglied im Golfpark München-Aschheim, ist Journalist, nach einem Schlaganfall selbst betroffen und Behinderten-Beauftragter des Bayrischen Golfverbandes und des GP Aschheim